Was ist ein Anschlag­punkt?

Die einzigartige Anwendungsvielfalt von RUD.

Ein Anschlagpunkt ist die Verbindung zwischen Anschlagmittel (Gehänge) und Last. Er verbindet sowohl beim Heben und Bewegen als auch beim Drehen und Wenden von Lasten das Ladegut mit dem Hebemittel. Anschlagpunkte sind Ringschrauben, Ösen, Befestigungslaschen und mehr, an denen das Anschlagmittel mit Haken, Schäkeln oder anderen Verbindungselementen befestigt wird.

In der Hebetechnik und der Lastaufnahme stehen RUD Anschlagpunkte seit über 35 Jahren für höchste Qualität, Ergonomie und Sicherheit. Über 700 geprüfte schraubbare und schweißbare Anschlagpunkt-Varianten erfüllen in Verbindung mit der einzigartigen Anwendungsvielfalt unserer ICE- und VIP-Kettensysteme höchste Anforderungen in allen Einsatzbereichen.

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Besonderheiten der RUD Anschlagpunkte.

RUD konzentriert sich seit Langem auf Lösungen für anspruchsvolle Hebeaufgaben. Viele hundert anwendungsspezifische Produkte bilden heute das weltweit größte Sortiment von Anschlagpunkten. Die modernen und geprüften Produktlösungen erhöhen die Sicherheit für Mensch und Last ebenso wie die Effizienz. Zudem können sie die in keine Kalkulation eingehenden Handlingzeiten drastisch reduzieren.

Für jede Anwendung die optimale Lösung.

Das RUD Programm enthält schraubbare Anschlagpunkte mit Tragfähigkeiten von bis zu 250 t und schweißbare Varianten mit bis zu 100 t WLL. Alle tragenden Teile sind zu 100 Prozent rissgeprüft. Sie bestehen eine 4-5-fache Belastung bis zum Bruch. Die schraubbaren Varianten sind in der auffälligen Pink- oder Magenta-Färbung pulverbeschichtet. An vielen Stellen haben die RUD Konstrukteure patentierte Verschleißmarkierungen integriert, und überall gibt es deutliche Kennzeichnungen der Mindesttragfähigkeit für die negativ mögliche Belastungsrichtung. Die gängigsten Varianten sind von der zuständigen BG geprüft, was durch ein Prüfzertifikat und einen Prüfstempel dokumentiert ist.

Starre und drehbare/schwenkbare Anschlagpunkte.

Bei RUD erhalten Sie schraubbare und schweißbare Anschlagpunkte, die sich wiederum in starre sowie drehbare/schwenkbare Anschlagpunkte unterteilen lassen. Starre Anschlagpunkte sind Ringschrauben oder schweißbare Ösen. Weil sich ihre Zugrichtung nicht verändern lässt, werden sie bevorzugt beim Einsatz von Einstranglösungen genutzt. Sie müssen deshalb nicht flexibel sein. Einsatzbereiche drehbarer oder schwenkbarer Anschlagpunkte sind meist Mehrstranglösungen. Denn die Anschlagpunkte müssen sich bei dieser Anwendung beim Heben der Last in Zugrichtung ausrichten. Drehbare und schwenkbarer Anschlagpunkte sind also flexibler als starre Varianten.

Allgemeine Auswahlkriterien für Anschlagpunkte.

  1. Ermitteln Sie das Gewicht der Last.
  2. Bestimmen Sie die Anzahl der zu verwendenden Anschlagpunkte
    entsprechend der möglichen Einbaulage.
  3. Beachten Sie entsprechend der Betriebsanleitung die Reduktionsfaktoren, die sich aus dem Neigungswinkel ergeben, sowie die Temperatureinflüsse.
  4. Wählen Sie den richtigen Anschlagpunkt gemäß der Einsatzart mit einer Tragfähigkeit, die das unter Punkt 3 ermittelte Gewicht überschreitet.

Was gehört zu einer Gefahrenanalyse?

Erstellen Sie vor Ihrer Entscheidung für einen Anschlagpunkt immer eine Gefahrenanalyse und beachten Sie dabei:

  • Der Anschlagpunkt oder die Hebeöse darf keine scharfen Kanten haben.
  • Der Ösendurchmesser muss für die verwendeten Haken geeignet sein.
  • Wandstärken und Randabstände müssen so gewählt werden, dass das Einklappen der Sicherungsklappen am Haken garantiert ist.
  • Die Aufhängung muss mit einer 4-fachen Sicherheit gegenüber Bruch in jeder Richtung ausgelegt sein, da bei Herstellung,
    Transport und Montage der Konstruktion Belastungen in allen erdenklichen Richtungen auftreten könnten.
  • Eine besondere farbliche Kennzeichnung muss vorhanden sein.

Wichtiges für den Konstrukteur!

Lasten werden mit Anschlagmitteln (Anschlagketten, Drahtseile oder synthetische Schlingen) gehoben oder beim Transport auf dem LKW verzurrt. Durch die unterschiedlichen Strangzahlen und deren Neigungswinkel entstehen vielfältigste Belastungen und Beanspruchungsrichtungen in den Anschlag- oder Zurrpunkten. Besonders ändert sich die Belastung von Anschlagpunkten bei symmetrischen oder unsymmetrischen Lasten. Mit bestimmten Formeln lässt sich die Auslegung von Anschlagpunkten berechnen.

1-Strang-Hebevorgang: Belastungsfaktor 1 (Abb. links). Die Last kann sich drehen, der Anschlagpunkt dreht sich auf. Absturzgefahr! Anschlagpunkt mit Kugellagerung wählen.

Unsymmetrische Lasten.

An einer Konstruktion können Sie bis zu vier Anschlagpunkte montieren, die Sie entsprechend der Beschaffenheit der Last darauf verteilen. Achten Sie bei der Montage darauf, dass die Last beim Heben gerade hängt und z.B. nicht kippt – nutzen Sie ggf. spezielle Anschlagmittel aus dem RUD Programm. Achtung: Bei unsymmetrischer Last und 2 Anschlagpunkten muss ein Anschlagpunkt die gesamte Last tragen (siehe Bild), daher ist der Belastungsfaktor 1 (max. erlaubter Neigungswinkel berücksichtigt)

Prüfen von Anschlagpunkten: Was Sie wissen und beachten müssen.

Anschlagpunkte sind sicherheitsrelevante Produkte. Beachten Sie deshalb, dass alle Anschlagpunkte mindestens einmal jährlich von einem
Sachkundigen auf ihre fortbestehende Eignung geprüft werden müssen. Geprüft werden muss …

  • direkt nach der Montage bzw. Schweißung,
  • in Zeitabständen, die sich nach der Belastung des Anschlagpunkts richten,
  • nach Schadensfällen und besonderen Vorkommnissen.

Wichtig: Prüfen Sie den Anschlagpunkt auf …

  • festen Schraubensitz und korrektes Anzugsmoment;
  • Vollständigkeit;
  • die vollständige, lesbare Tragfähigkeitsangabe und das Herstellerzeichen;
  • Verformungen an tragenden Teilen wie Grundkörper, Einhängebügel oder Lasche;
  • mechanische Beschädigungen, z.B. starke Kerben speziell in belasteten Bereichen;
  • Querschnittsminderungen von > 10 % durch Verschleiß;
  • starke Korrosion (Lochfraß);
  • Beschädigungen an tragenden Teilen und an der Schweißnaht;
  • richtige Schraubengröße, Schraubengüte und Einschraublänge;
  • Funktion und Beschädigungen von Schraube und Schraubengewinde;
  • das leichte, ruckfreie Drehen zwischen Ober- und Unterteil.

Wichtig: Beachten Sie die Angaben und Informationen in der jeweiligen Bedienungsanleitung.

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